Blindenhund
Barishnya's WOTAN-PETTERSSON, gen. Pettersson hat als 1. Schwarzer Terrier (Russischer) in Deutschland seine Prüfung als B l i n d e n - F ü h r h u n d hervorragend gemeistert! Hierüber freuen wir uns zusammen mit seiner Besitzerin, Karin Segelken, aus Lilienthal und seinem sehr erfahrenen Ausbilder, Lutz Hahn, aus Erfurth, ganz besonders.
Herzlichen Glückwunsch!!
Möchten Sie Näheres über Petterssons Ausbildung erfahren, so können Sie sich jederzeit mit uns in Verbindung setzen. Alle Beteiligten geben gern Auskunft. Im Osterholzer Anzeiger vom 18.6.2006 wurde der nachstehende Artikel von Sabine Kahrs veröffentlicht:
"Ein harmonisches Gespann"
Pettersson führt Karin Segelken sicher um jedes Hindernis von Sabine Kahrs
Lilienthal. "Ich möchte nicht mehr ohne Blindenhund sein", sagt Karin Segelken und streichelt ihrem Pettersson über das weiche Fell. " Ein Hund ist die beste Orientierungshilfe der Welt. Das Laufen ist angenehmer und geht zügiger voran als mit dem weißen Stock." Pettersson ist bereits der vierte Hund, der Karin Segelken seit 1982 durch das Leben begleitet und ihr ein Stück weit das Augenlicht ersetzt. Und er ist ein ganz besonderer Blindenhund.
"Meines Wissens ist Pettersson der erste Russische Terrier in Deutschland, der zum Blindenhund ausgebildet wurde", meint Karin Segelken, die sich in dieser Hinsicht ausgiebig per E-Mail umhörte. Keiner habe ihr von Blindenführhund dieser besonderen, imposanten Rasse berichten können. Die Rasse wurde im Ursprung aus Riesenschnauzer, Airdale-Terrier, Neufundländer und Rottweiler gezüchtet und aufgrund von Intelligenz, Treue und Stärke leider auch schon zu Kriegszwecken eingesetzt.
Erst seit kurzem sind die erblindete Lilienthalerin und der junge schwarze Riese ein Team - aber schon jetzt ein besonders eingespieltes. "Such Bank, such Schalter, such Treppe, such Ausgang, such Eingang, such Lift, such Ampel, rechts, links ......." Pettersson befolgt die Kommandos seines Frauchens souverän, obwohl er erst anderthalb Jahre alt und noch ziemlich verspielt ist. Geschickt umschifft er mit ihr geparkte Autos, Mülltonnen oder herumliegenden Müll. Er passt auf, dass sie nicht gegen herunterhängende Zweige oder andere Hindernisse läuft. " Es gibt viele Dinge, von denen ich nicht weiß, dass sie da sind", so Karin Segelken, die im Alter von zwölf Jahren erfuhr, dass sie erblinden würde und die 1982 mit einem geringen Sehtest ihren ersten Hund an die Hand bekam. Ein Segen.
Als Karin Segelkens vorheriger Führhund, Königspudel Lord, genannt Lordi, seinem Ende zuging, wurde Pettersson bereits speziell für sie und die Aufgaben an ihrer Seite vorbereitet.
Beim Spazierengehen in Borgfeld hatte die Führhunderfahrene des Öfteren eine Passantin mit einem Schwarzen Russischen Terrier getroffen, der sie mit seiner einfühlsamen Art begeisterte. Ein Traum bestärkte sie in ihrer Überzeugung, dass Lordis Nachfolger ein Schwarzer Russischer Terrier sein sollte.
Mit der Suche nach dem richtigen Hund und seiner Ausbildung beauftragte Karin Segelken Lutz Hahn in Erfurth, Besitzer einer Blindenführhundschule, aus dessen Händen sie einst auch den bewährten, treuen Königspudel Lordi und dessen Vorgängerin, eine Labradorhündin, übernahm.
Über die Borgfelder Passantin wurde die Russische Terrier-Züchterin Liane Lippert in Bassum/Sudwalde ausfindig gemacht. Lutz Hahn wählte hier aus einem gerade sechs Wochen alten Wurf den Welpen Pettersson aus. Ein Auswahlkriterium sei beispielsweise, ob sich ein Hund gut entspannen könne, berichtet die Lilienthalerin. Ein Führhund müsse viel leisten und fühle sich ohne tiefe Entspannungsphasen schnell überarbeitet und überfordert. Pettersson strahlte schon als Welpe Ruhe und Gelassenheit aus. Als Pettersson acht oder neun Wochen alt war, lernte Karin Segelken ihn bei einem Besuch der Züchterin persönlich kennen und verliebte sich sofort.
Zur Ausbildung gehört ein Test von Wesen und Gesundheit, aber auch ein Aufenthalt in einer Pflegefamilie, bei der der junge Hund vielfältige positive Sozial- und Umwelterfahrungen sammelte. Er lernte unter anderem das Bus- und Straßenbahnfahren kennen, machte Erfahrungen mit Türen, die selbsttätig öffnen und schließen, lernte bei Aufenthalten in Banken, lauten Gaststätten und Geschäften die verschiedenen Atmosphären kennen, so dass nichts den Hund schreckt und aus der Ruhe bringt.
Mit einem Jahr ging der zukünftige Führhund in die Erfurther Blindenschule. Hier erhielt er fünf Tage die Woche zweieinhalb Stunden täglich ein intensives Training, in dem er lernte auf Kommando Ampeln, Ausgänge, Sitzgelegenheiten und dergleichen zu suchen und zu vermelden. Zur Ausbildung gehörte außerdem ein vierwöchiges Training mit einem 80 Zentimeter breiten und zwei Meter hohen, fahrbaren Gestell, das der Hund an seiner Seite mit sich ziehen musste. Mit dieser speziellen Methode lernte er auf einen gewissen Zug zu gehen und die Höhe und Breite einer Person an seiner Seite zu kalkulieren.
Nach Ostern war es so weit. Petterssons Ausbildung war so gut wie abgeschlossen. Karin Segelken reist nach Erfurth und trainierte eine Woche mit ihrem zukünftigen Begleiter. Vom 24. bis zum 30. April wurde das gemeinsame Training in Lilienthal unter Aufsicht von Lutz Hahn fortgesetzt.
So richtig aufregend wurde es dann am 1. Mai. Ein Prüfer des Berufsbildungswerks Halle kam gereist, um sein Urteil für die Krankenkasse abzugeben. Um die Prüfung auch am Feiertag unter möglichst realistischen Bedingungen zu ermöglichen, sagte die Apothekerin der Alten Apotheke spontan zu, die Tür zu öffnen. So konnte Pettersson demonstrieren, wie professionell er sein Frauchen zum Eingang und zum Verkaufstresen führen kann. So wundert es nicht, dass der sanfte Riese einen besten Eindruck auf den Prüfer machte. Sei Urteil für Hund und Frauchen lautete: " Ein sehr harmonisches Gespann."
Seit dem 1. Mai gehört der plüschige, schlaue Schmuser nun untrennbar und offiziell an Karin Segelkens Seite und erweist sich dabei auch als geselliger Hund für die ganze Familie.
Arbeits- u. Gebrauchshunde
Hier möchten wir kurz über die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der "Schwarzen" berichten. Unsere Raijna hat ihr neues Zuhause in einer sehr hundefreundlichen Familie in Leipzig gefunden.
Barishnya's Raijna soll im Rettungsdienst (Trümmerarbeit etc.) eingesetzt werden. Momentan wird sie entsprechend an ihre neue Aufgabe herangeführt, was ihr sichtlich Spaß macht.
Für diese spezielle Arbeit ist es natürlich ratsam auf die Geschicklichkeit, Wenigkeit, Ausdauer sowie auf das Springvermögen des betreffenden "Schwarzen" zu achten. Sehr schwere, träge Hunde sind hierfür nicht geeignet.
Hier zeigen wir Ihnen einmal die ersten Eindrücke von Raijna's Arbeit.
Ein SRT als Rettunhshund?
Wir, eine Familie aus 2,5 Zweibeinern und 3 Vierbeinern, arbeiten ehrenamtlich mit unseren Hunden für`s Technische Hilfswerk im Bereich der Ortung vermisster Personen. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters eines unserer Hunde suchten wir nach Nachwuchs. Nach längeren Überlegungen haben wir uns für ein "Russenmädel" entschieden, obwohl wir bei einigen Züchtern dieser Rasse erst auf Unverständnis stießen. Einen Schwarzen Terrier zum Arbeiten? Sie sollen nur friedlich sein und -beobachtet man das Ausstellungsgeschehen- offensichtlich schön. Auf Hundeplätzen wird diese Meinung meist untermauert: "Ein schwarzer Russe? - die sind doch träge und unbrauchbar." Wir haben uns trotzdem für unsere Raijna entschieden, denn Arbeitseigenschaften verschwinden nicht einfach nach ein paar Generationen. Wir arbeiten sonst mit Border Collies, die ähnlich den belgischen Schäferhunden, wesentlich mehr Trieb und Arbeitsausdauer mitbringen als unsere Raijna, aber die "Schwarze" ist nicht schlechter, sie ist eben anders. Die ihr eigene Wesensstärke befähigt sie zu enormen Leistungen. Einmal mussten wir ihr einen Trümmerkegel zeigen und gemeinsam begehen, seitdem klettert sie selbstverständlich auf schwierigem Gelände herum. Andere Hunde sind kein Problem, sie war hervorragend sozialisiert durch die "Barishnya -Meute".
Auch Abseilen ist mit solchen ruhigen Hunden wesentlich einfacher, als mit temperamentvollen Hunden, denn dabei muß man sich auf die Ruhe und Gelassenheit seines Vierbeiners verlassen können. Wir haben uns bewusst für einen kleineren, leichten Hund dieser Rasse entschieden, denn ist der Hund zu schwer, ist es kaum möglich ihn zu heben und die Gefahr beim Lostreten von Trümmer ist für Hund, Hundeführer und Verschütteten beim schweren Hund erheblich größer. Raijna ist extrem wendig und schnell und obwohl sie erst mit 10,5 Monaten zu uns kam, hat sie sich innerhalb von 14 Tagen an die bedrohlichen Situationen in einer Großstadt gewöhnt. Wir haben mit Absicht keinen Welpen gewählt, da kein Züchter die Gesundheit eines Hundes garantieren kann und beim etwas älteren Hund sind zumindest Probleme des Bewegungsapparates unter Belastung meist zu erkennen. Wir haben einen gesunden, agilen und anatomisch sehr schönen Hund in unsere Familie geholt, wofür wir Familie Lippert dankbar sind. Zumindest auf dem von uns besuchten Hundeplatz hat sich die Meinung über einen Schwarzen Terrier gewandelt, denn "so einen schönen und bewegungsfreudigen SRT" hatten diese Hundesportler noch nie gesehen. Wir sind sehr stolz auf unser Mädchen und hoffen das möglichst viele Liebhaber dieser Rasse ihren Vierbeinern das bieten, was jeder Hund braucht- eine Aufgabe.
Sollte jemand eine Frage haben, nur Mut, wir teilen unsere Erfahrungen im Bereich der Ausbildung gern mit anderen!
Fam. Salvetter/ Hurrask
Schwarzer Terrier - Agility -
Unsere Ilonka-Tara und ihr Frauchen Yvonne Widdmann haben mit dem Hundesport begonnen als Tara ½ Jahr alt war. Frauchen hatte zu dieser Zeit schon viel Erfahrung mit ihrer 2. Hündin. Da Tara in diesem Alter voll im Wachstum stand wurden natürlich vorerst keine großen Sprünge sowie Klettern etc. unternommen. Tara begriff sehr schnell, sie machte alles mit großer Begeisterung und wurde dann sofort in die Gruppe für Fortgeschrittene übernommen. In allen Wetterlagen meistert sie zwischenzeitlich den Parcour hervorragend.
Jetzt, im Erwachsenenalter, gibt es natürlich auch bei schwierigsten Übungen für sie kein Tabu mehr, da ja feststeht, dass Tara's Knochen OK sind. Erwähnt sei hier noch, dass sie die Begleithundeprüfung ebenfalls "mit links" geschafft hat. Im Schutzdienst klappt es auch schon recht gut. Jedoch hat Frauchen z.Zt. diesen erst einmal zurückgestellt, da Tara ja auch ein sehr erfolgreicher Ausstellungshund ist. Es ist nicht einfach, alles unter einen Hut zu bekommen. Hundesport bei schlechtesten Wetterverhältnissen, dann einen Tag später wieder topp-gestylt auf einer Show. Dieses ist dann Stress pur. Wir wünschen hier von dieser Stelle weiterhin viel Erfolg auf allen diesen Gebieten für Tara und Frauchen Yvonne. Macht weiter so!!! Hier nun ein paar Eindrücke von der "Arbeit" auf dem Platz.
Schwarzer Terrier und Kinder?
Als wir uns Anfang 98 zum Kauf eines Schwarzen Terriers entschieden, unkte mein Vater, wir sollten doch daran denken, daß wir ein Kind hätten. Und so ein großer gefährlicher Hund?
Meine Schwiegermutter bekam Albträume und wollte uns doch lieber einen Dackel schenken.
Wir blieben beim Schwarzen Terrier und so kam im Mai 98 Barishnya's Declow Ferrin zu uns. Wir haben es nie bereut ihn zu uns geholt zu haben. Schwarze Terrier und Kinder sind einfach ein tolles Team. Voraussetzung dazu ist natürlich (wie bei jedem anderen Hund auch), eine gute Sozialisierung und ein konsequentes Erziehen. Ferrin liebt Kinder und ist immer begeistert wenn (auch fremde) Kinder sich mit ihm beschäften. Seit gut zwei Jahren arbeite ich mit ihm bei einem Verein, der bundesweit mit großen Hunden in die Schulen geht und Kindern das richtige Vehaften gegenüber Hunden lehrt.
Einige Tausend Schüler habe ich mit ihm nun schon besucht und immer noch geht er begeistert in die Schulen. Selbst in Schulen für behinderte Kinder (Z.B. sehbehindert) habe ich mit ihm keine Probleme. Im Gegenteil, je kleiner oder je unsicherer die Kinder sind, umso sanfter und vorsichtiger wird Ferrin. Inzwischen haben wir von Liane Lippert den zweiten Schwarzen, eine kleine Mandy. Ich hoffe, daß sie auch einmal mit in die Schulen gehen wird und Kinder gegenüber so wird wie Ferrin. SIE ZEIGT DAZU DIE ALLERBESTEN ANLAGEN. Meinen Vater und meine Schwiegermutter hat Ferrin übrigens mit Leichtigkeit überzeugt. Kein Wort mehr von gefährlich. Papa nennt ihn nur sein liebes Schnuffibärchen .....
Wenn ihr mehr über Ferrin und Mandy wissen wollt, schaut doch einfach mal bei www.schulhund.de nach.
Susanne Fuchs